Längst spielt auch im A- und B-Segment das Design eine wichtige Rolle. Auch Fahrzeuge, die vor allem zweckmäßig sind, dürfen schick sein und müssen nicht schon durch ihre Form zeigen, das sie in erster Linie funktionellen Gedanken Genüge leisten. Mit der Neuauflage des Note macht Nissan daraus sogar eine Tugend. Das ehemalige MPV darf nun deutlich dynamischer und eleganter auftreten – ohne seine alten Qualitäten zu verlieren. Nissan will mit der weniger der Funktionalität folgenden Form dem kleinen Flitzer eine neue Note geben und ihn stärker in Richtung klassisches B-Segment verschieben, wo die Japaner auf einen erweiterten Kundenkreis stoßen möchten. Zudem startet Nissan mit in dieser Klasse einzigartigen Assistenzsystemen eine Charmeoffensive.
Abschied nehmen müssen wir beim Note von den Stil prägenden bis auf das Dach reichenden bumerangförmigen Heckleuchteneinheiten. Dafür ist bei einem deutlich gestreckter und flacher wirkenden Auto kein Platz. Aber es gibt Ersatz: Nissan fügt Begriffen wie Schulter- und Tornadolinie einen weiteren hinzu. Der Note trägt an seinen Flanken eine ,,Squash-Linie, will sagen, die sichelförmige Sicke zeichnet die Flugbahn eines Squashballs nach. Vorne setzt die V-förmig zugespitzte Front mit dem in die Scheinwerfer stoßenden Kühlergrill Akzente.
Das Interieur ist ebenfalls ansprechend gestaltet. Stoffbespannte Türinnenseite und ein blauer Leuchtbogen über der Instrumentenanzeige werten neben der inzwischen fast schon obligatorischen Klavierlackoptik der Mittelkonsole das Ambiente auf. Trotz des dynamischen Äußeren bietet der Note nach wie vor ausreichend Platz. Um neun Millimeter abgesenkte vordere und um 23 Millimeter angehobene hintere Sitze schaffen neue Perspektiven. Das geht nicht zu Lasten der Fondpassagiere, die sich nicht über Kopf- und Beinfreiheit (+22 mm) beklagen können. Ein Türwinkel von nahezu 90 Grad erleichtert zudem das Ein- und Aussteigen.
Mit 325 Litern bietet der Kofferraum mehr als andere Kleinwagen. Leider bleibt in zwei der drei Ausstattungsvarianten nach dem Umklappen der geteilten Rückenlehnen eine Stufe – dafür wächst die Staukapazität laut Nissan aber auf unglaubliche 2012 Liter an. Wer den Absatz bei umgelegten Lehnen umgehen möchte, der muss zum Family-Paket greifen. Die 500 Euro sind mit einer Fahrerarmlehne, Mittelarmlehne hinten, der verschiebbaren Rücksitzbank und dem höhenverstellbaren Laderaumboden gut in die Van-Gene des Note investiert. Dazu gibt es auch noch getönte hintere Scheiben.
Das Topmodell Tekna bringt diese Annehmlichkeiten schon von Hause aus mit, ist aber auch – bei stärkerem Kompressormotor – 5600 Euro teurer als das Basismodell Visia. Dafür ist das ,,Nissan Saftey Shield ebenfalls schon serienmäßig an Bord, mit dem Nissan in der Kleinwagenklasse Maßstäbe setzt. Unter dem Begriff werden ein Toter-Winkel-Warner und passiver Spurhalteassistent sowie ein Sensor zur Erfassung beweglicher Objekte hinter dem Fahrzeug gebündelt. Oben drauf gibt es dann noch den ,,Around View Monitor, der das Einparken erleichtert und neben der Vogelperspektive auch den Wechsel der Kameraperspektive im Display von hinten nach vorne und selbst zur Seite erlaubt. Wer sich die mittlere Ausstattung Acenta bestellt, kann diese nützlichen Helfer einschließlich des Nissan-Connect-Navigationssytsems extra ordern.
Bei den Motoren gibt es hingegen keine Überraschung. Der 1,2-Liter-Dreizylinder mit 59 kW / 80 PS und der hubraumgleiche und mit Kompressor aufgeladene Vierzylinder mit 72 kW / 98 PS sind bereits aus dem Micra bekannt. Gleiches gilt für den 66 kW / 90 PS starken 1,5-Liter-Diesel.
Nissan rechnet damit, dass die meisten Note-Fahrer zum Dreizylinder in der Acenta-Ausstattung greifen werden – und sich sicher noch die eine oder andere Annehmlichkeit aus dem Tekna dazu bestellen. Der kleine Dreizylinder-80-PS-Motor verhehlt seine Zylinderanzahl zwar nicht, reicht aber dank seiner Leistung für den Alltagsgebrauch voll und ganz aus. Dabei dürfte es konstruktionsbedingt allerdings schwerfallen, auf den Normverbrauch von 4,7 Litern pro 100 Kilometer zu kommen. Dreizylinder dreht man in der Praxis höher als im Labor. Der Diesel, für den Nissan immerhin fast ein Fünftel der Verkäufe sieht, schiebt den Note erwartungsgemäß deutlich früher nach vorne und glänzt mit einem Kraftstoffverbrauch von 3,6 Litern (nach EU-Norm) auf 100 Kilometer, was sich auf dem Papier in lediglich 92 Gramm CO2 pro Kilometer niederschlägt. Los geht es hier ab 16 990 Euro. In beiden Fällen gefällt die weiche und exakte Fünf-Gang-Schaltung. Für den Kompressormotor 1.2 l DIG-S (ab Acenta) offeriert Nissan wahlweise auch eine stufenlose Automatik.
Quelle: Auto-Presse.de